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Wieviel Taschengeld ist für Kinder richtig?

Vonadmin

Aug 17, 2022
Taschengeld-Sackgeld

Eltern hadern oft mit dem Thema „Taschengeld“. Gibt man den Kindern Sackgeld? Wie viel ist angemessen und ab welchem Alter!?

Grundsätzlich versuchen Eltern den Kindern ein Verständnis und Bewusstsein im Umgang mit Geld zu mit zu geben, indem sie ihnen regelmässig einen kleinen Betrag an Geld auszahlen, den sie selbständig ausgeben dürfen. Der pädagogische Hintergrund des Taschengeldes ist also, dass Kinder und Jugendliche lernen, wie man mit Geld haushaltet.

Im Kleinkindalter ist Sackgeld nicht sinnvoll. Erst ab etwa 4 Jahren entwickeln Kinder ein simples Verständnis für Geld.

Generell ist die Empfehlung, dass der Nachwuchs in den ersten Schuljahren mit Geld vertraut gemacht wird.  Das heisst, dass sie in der ersten Klasse einen kleinen Geldbetrag bekommen, sodass sie sich eine Kleinigkeit in der Schule oder auf dem Heimweg kaufen dürfen.

Je älter Kinder/Jugendliche werden, umso mehr Taschengeld können sie verwalten.

Natürlich ist es wichtig, dass man das Budget der Familie berücksichtigt bzw. als Grundlage nimmt, wenn man über den Betrag des Taschengeldes entscheidet. Ist der Lebensstandard der Familie höher, kann natürlich der Taschengeldbetrag auch höher ausfallen.

Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche den Umgang mit Geld lernen, dass sie ungefähre Preise von Produkten kennenlernen und entscheiden, was sie sich leisten können oder was zu teuer ist. Der Umgang mit Geld ist ein Prozess, den man vom Kindesalter an lernen kann. Das muss nicht mit Taschengeld passieren. Taschengeld ist aber eine gute Möglichkeit zu lernen wie viel Geld man ausgeben kann und wie man spart etc.

Bei Kleinkindern ist eine häufige Methode, dass sie mit dem Geld der Eltern „bezahlen“ dürfen. Dabei lernen sie, dass Geld Teil des alltäglichen Lebens ist, und verstehen den Grundsatz, dass man einen Preis für eine Leistung oder ein Produkt bezahlt.

Es ist wichtig, dass man Kindern erklärt, dass sie Geld sparen können, um später eine grössere oder bessere Anschaffung machen zu können. Es ist also sehr angemessen, das Gespräch mit dem Kind zu suchen und sich über das Thema Geld auszutauschen.Geldmünzen

Wenn sich Eltern für Taschengeld entscheiden, gibt es eine Richtlinie, an der sie sich orientieren können.

Der Dachverband Budgetberatung Schweiz empfiehlt ein „Startbudget“ von einem Franken pro Woche ab der ersten Klasse. Das heisst, sechsjährige bekommen einen Franken pro Woche, den sie selbständig verwenden können. Mit jedem neuen Schuljahr kommt ein Franken dazu. Bei achtjährigen empfiehlt man also 3 Franken pro Woche. Bei zehn und elfjährigen kann das Taschengeld 25-30 Franken sein. Ab 14 Jahren kann man dann bis zu 50 Franken an Sackgeld geben.

Natürlich müssen die finanziellen Möglichkeiten der Familie berücksichtigt werden. Das heisst, es kann auch ein kleinerer oder grösserer Betrag sein.

Es ist nicht ausreichend, den Kindern das Geld nur zu geben. Der Prozess und die Verwendung des Taschengeldes sollten besprochen werden. Das heißt, dass das Kind weiß, dass es keine notwendigen Dinge wie Lebensmittel oder Kleidung kaufen muss, sondern das Geld nur für eigene Zwecke verwenden darf. Es ist auch hilfreich, die ersten Male das Kind bzw. den Jugendlichen zu begleiten und zu zeigen, was das Preisverhältnis von bestimmten Produkten ist.

Eltern sollten für sich entscheiden, welcher Betrag der richtige ist, welche Grundsätze beim Ausgeben des Taschengeldes gelten und wie sie ihr Kind bestmöglich unterstützen können, um den Umgang mit Geld zu lernen.

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